Ein seltenes Fundobjekt aus Nassenfels
von Dr. Karlheinz Rieder
Schon seit geraumer Zeit weiß man, dass Hufeisen eine Erfindung des Hochmittelalters sind, die sich nach und nach bis heute in ihrer Form und Größe entwickelt haben.
Doch schon die Römer hatten einen ähnlichen Hufschutz für Pferde, allerdings in anderer Form. Im archäologischen Fundgut treten diese sogenannten Hufschuhe gelegentlich auf. In unserem Raum wurden sie im Kastell Pfünz und in der Römervilla Möckenlohe, in Kösching und Pförring geborgen.
Fundgeschichten sind manchmal von besonderer Eigenart, ja von besonderem Reiz. Im Jahr 2007 kam der inzwischen verstorbene Bräu Michael Schweiger sen. in den Burghof von Nassenfels und überbrachte einen römischen Hufschuh. Diesen hatte sein Sohn Helmut Schweiger gefunden. Über Jahrzehnte lag das Objekt im Kuhstall. Helmut Schweiger erinnerte sich, dass bei einem Manöver in den 1970-er Jahren ein Panzer in „unseren Wiesen“ versank. Dies geschah etwa dort, wo sich die Fußballplätze befinden. Nach der Bergung des Panzers hat er das merkwürdige Eisenteil in der aufgewühlten Erde gefunden, mit nach Hause genommen und im Stall abgelegt. Dort verblieb es jahrzehntelang.
Der Hufschuh ist etwas anders gestaltet als die genannten Funde aus Pfünz und Möckenlohe. In die geschlossenen Trittfläche sind Rillen eingeschlagen, die sich als Kreuz darstellen. Sie sind als Rutschhilfen zu sehen, um den Pferden einen besseren Halt zu bieten. Am vorderen Rand und hinten befinden sich Ösen als Führungshilfen für Lederbänder, um den Hufschuh an den Fesseln des Pferdes zu fixieren.
Der Hufschuh ist in der archäologischen Ausstellung in der Schule zu betrachten
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