Das Fischerkreuz

Veröffentlicht am 24. Juni 2024 um 20:24

Eine ehemalige Wiesenwalze zu einer Stele umgearbeitet

von Michael Schweiger & Stefan Bockelmann

In Nassenfels an der Schutterbrücke am Sportplatz steht das Fischerkreuz. Viele Einheimische werden nicht wissen, dass es sich bei dieser Stele um eine ehemalige Wiesenwalze handelt, welche seinerzeit als landwirtschaftliches Gerät von Pferden über Wiesen und Talauen gezogen wurden. Durch regelmäßiges Walzen kann so z.B. die Wasser- und Wärmeleitung des Bodens verbessert werden, dadurch bleib eine derart bearbeitete Wiese auch bei heißen Temperaturen länger grün.

Auch das Wolkertshofner Denkmal am Kirchplatz wurde aus so einer Wiesenwalze gefertigt. 

Die Stele ist von einer Inschrift umzogen, welche lautet "Gepriesen seist du Herr, mit allen Deinen Geschöpfen" Das kleine Dreieck zwischen dem ersten und letzten gemeißelten Wort steht für die Dreifaltigkeit. 

Auf der Vorderseite steht auf griechisch "ICHTHYS", was soviel wie "Fisch" bedeutet. Im Christlichen ist der Fisch ICHTHS ein frühchristliches Symbol und steht für die Kurzform des christlichen Glaubensbekenntnisses. "Jesus Christus, Gottes Sohn und Erlöser". 

Die Buchstaben ICHTHYS stehen für I = JESUS, CH = Christus, TH = Gottes, Y= Sohn, S = Erlöser.

Weiterführende Informationen: 

Die Wiesenwalze wurde vor über 100 Jahren vom Raiffeisenverein angeschafft. Unbrauchbar geworden lag sie viele Jahrzehnte an der alten Schutterbrücke bei der Speckmühle. Als "herrenloses Gut" viel sie in das Eigentum der Gemeinde.  

Die Idee zur Gestaltung kam vom damaligen Vorsitzenden des Anglerclub Schuttertal e.V. Albert Schuster und dessen Frau Marianne mit Unterstützung des damaligen Nassenfelser Pfarrer Georg Wohlmuth. Anstelle einer Jubiläumsfeier mit Banner und Fahnen sollte es ein Fischerkreuz werden. Finanziell wurde das Projekt von einem zunächst anonymen Spender gefördert. Dieser stellte sich später als Konrad Ettle heraus. Vom "Scheller" (Weiß Hans) wurde die Walze dann nach Eichstätt zum Steinmetz Lang transportiert. Der Bildhauer Günter Lang aus Eichstätt fertigte die Inschrift an. Das Bronzekreuz wurde durch einen Kunstschmied in Neuburg angefertigt. Die Achse aus der Walze wurde entfernt und eine Zeitkapsel eingeschoben. Die Pflasterung um das Fischerkreuz wurde von Karl Strobl durchgeführt. 

Die Segnung des Kreuzes wurde durch Pfarrer Georg Wohlmuth unter Teilnahme des Angerlclubs vorgenommen. In den folgenden Jahren wurde durch Vandalismus das Kreuz heruntergebogen und musste wieder repariert werden. 

Die Bank vor der Säule wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt dazu gestellt. 

Achtung: Eure Mithilfe wird benötigt: 

Wer weitere Details zum Fischerkreuz an der Schutterbrücke hat, darf sich gerne an uns unter der Emailadresse heimatverein.schuttergaeu@gmail.com wenden.


Oben: Eine moderne Wiesenwalze, wie sie heute für gewöhnlich eingesetzt wird.

Links: aus so einer ehemaligen Wiesenwalze wurde das Fischerkreuz hergestellt. 

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